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Angesichts des zeitweiligen Zusammenbruchs so ziemlich aller menschlichen Systeme gegen Ende Anfang des 22. Jahrhunderts inklusive EU, Nato, UNO, X, Starbucks und Tinder mag es erstaunen, dass der als «schwuler männerchor zürich» gegründete schmaz im Jahre 2190 seinen 200. Geburtstag bei durchgängiger Existenz feiern darf. Wohl wahr, wie jeder Verein hatte auch dieser Chor seine Höhen und Tiefen – seine Tenöre und Bässe, müsste man wohl sagen. Doch nun in besagtem Jahre 2190 besinnt sich der Chor auf seine Anfangstage und möchte der mässig interessierten Bevölkerung des Universums Musik aus den ersten Jahren seiner Existenz darbieten. Ein Nostalgieprogramm aus dem 20. und frühen 21. Jahrhundert.

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Zu diesem Zweck macht sich der Chor in einem bei UberSpace (Kategorie Budget) gemieteten Vehikel auf zu einer Konzertreise in die Tiefen der Galaxis. Eine Reise, die zur Belastungsprobe wird, nicht nur für die von der Bordlüftung arg gebeutelten Stimmbänder. Wie immer, wenn Menschen über längere Zeit zusammengepfercht werden, kämpft auch der tapfere schmaz nicht nur mit den unterschiedlichen Tempi seiner Lieder, auch die Temperamente seiner Mitglieder sorgen für Reibung.

 

Auf was dürfen wir dabei gespannt sein? Vielleicht auf den Angriff homophober Aliens. Oder das Aussetzen des Toilettensystems an Bord. Und ganz sicher jede Menge Apéros. Wird es der Crew während der rund 90-minütigen Show gelingen, auch nur ein billiges Weltraum-Klischee auszulassen?

 

Doch Obacht! Das könnte durchaus mehr werden als nur ein parodistischer Ausflug in die Weiten des Science-Fiction-Genres. Es ist auch der schüchterne Versuch einer Antwort auf die Frage, was aus dem schwulen Menschen in den nächsten 166 Jahren werden soll (respektive, dem Menschen und seiner geliebten Erde an und für sich). Und letztlich lüftet sich am Ende vielleicht das Geheimnis, weshalb ausgerechnet dieser Chor zwei von Chaos geprägte Jahrhunderte überdauert hat.

Nachthimmel mit Sternen

Premiere am 2. November 2024

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